Kantorei
Tenöre gesucht für Johannes-Passion
Die Kantorei an der Christuskirche Altenkirchen sucht noch erfahrene Tenorsänger, die zeitlich begrenzt die Aufführung der anspruchsvollen Johannespassion (am 15. März 2026, Christuskirche Altenkirchen) unterstützen.
Die Kantorei an der Evangelischen Christuskirche steckt in den Vorbereitungen für ein außergewöhnliches Kirchenkonzert. Am 15. März 2026 soll mit der Johannespassion von Johann Sebastian Bach eines seiner größten Meisterwerke in der Kreisstadt zur Aufführung gebracht werden. Und für diese Präsentation wirbt die Kantorei noch um die Mitwirkung und den Quereistieg weiterer erfahrener Tenöre.
Mit Landeskirchenmusikdirektorin Brigitte Rauscher konnten die Kantorei und weitere Sängerinnen und Sänger eine exzellente Stimmbildnerin und Dirigentin in der Arbeit an diesem Werk erleben (wir berichteten). Und im kommenden halben Jahr wird die Koreanische Musikerin Hyejoung Choi, als Kreiskantorin im Kirchenkreis Altenkirchen, ihre Vertreterin wieder ablösen und die Passion mit Chor, Orchester und 4 Solostimmen bis zur Aufführungsreife weiter einstudieren.
Neben seinem Weihnachtsoratorium und der Matthäuspassion, die ebenfalls schon in Altenkirchen zur Aufführung kamen, zählt die Johannes-Passion zu den geistlichen Kompositionen Bachs, die in Metropolen und Domen, aber kaum in ländlichen Regionen dargeboten werden. Denn dieses musikalische Erbe J.S. Bachs setzt einen vielstimmigen Chor samt Solisten und ein profiliertes Orchester voraus, und beides findet man seltener abseits der großen kulturellen Zentren. Nicht zuletzt deshalb ist es der Kantorei ein besonderes Anliegen, noch geübte Tenorsänger (und auch geübte Sängerinnen in der Tenorlage) für dieses geistliche Konzert zu begeistern.
„Damit sprechen wir vor allem Sänger an, die sich noch in einem überschaubaren Zeitrahmen an der Einstudierung dieser Passion beteiligen mögen“, beschreibt Werner-Christian Jung vom Chorrat der Kantorei und fordert werbend auf: „Bereichern Sie das großartige Werk mit ihrer Stimme! Sie werden mit offenen Armen empfangen!“
Zu den Proben trifft man sich jeweils dienstags um 19.30 Uhr für 2 Stunden im Martin-Luther-Saal unter der Evangelischen Christuskirche am Schloßplatz.
Weitere Informationen liefern gerne vom Chorrat Ulrike Termath (ulriketermath@gmx.de 02681 9817011) und Manfred Pees (ManfredPees@t-online.de 02688 1460).
Herzlich Willkommen bei der Kantorei der Christuskirche Altenkirchen!
Die Kantorei der Ev. Kirchengemeinde Altenkirchen besteht seit 1835 und umfasst mehr als 25 aktive Sängerinnen und Sänger. Die musikalische Leitung hat Kantorin Hyejoung Choi (hyejoung.choi@ekir.de).
Der Chor probt in der Regel einmal wöchentlich, immer dienstags von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr im Martin-Luther-Saal unterhalb der Christuskirche. Aktuell findet bis Mitte Februar 2025 keine Probe statt.
Übrigens: Als nächstes größeres Projekt studieren wir die Bach’sche Johannes-Passion ein, die wir im Frühjar 2026 aufführen wollen.
Wenn Sie Interesse am Mitsingen haben, weitere Informationen wünschen, Fragen oder Anregungen haben, dann stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Ulrike Termath
02681-9817011
ulriketermath@gmx.de
oder
Manfred Pees
02688-1460
ManfredPees@t-online.de
Bach in der Christuskirche
„Komm, du süße Todesstunde…“ – das ist der Titel der Kantate Nr. 161 zum 16. Sonntag nach Trinitatis.
Eine solche Aussage mag für heutige Ohren recht befremdlich klingen, könnte man doch meinen, dass hier der Tod gepriesen werde – aber dem ist mitnichten so!
Als die Kantate vor 1717 entstand (sog. Weimarer Zeit J. S. Bachs), war der Tod vielen Menschen gegenwärtiger als heute. Häufig war das Leben mit schlimmsten Erfahrungen und großem Leid verbunden, und es gab nicht wenige, die die Katastrophe des 30jährigen Krieges und dessen Auswirkungen noch miterlebt hatten.

Nach dem irdischen Jammertal in die Herrlichkeit des ewigen Lebens einzugehen war also eine Erlösung und starke Hoffnung; der Text „Komm du süße Todesstunde“ muss von daher verstanden werden. Ihm liegt ja auch der Text aus Lk. 7,11-17 zugrunde, in dem es um die Auferweckung eines jungen Mannes durch Jesus geht.
Im Laufe seines langen Wirkens hat J. S. Bach mehrere Kantaten für den 16. Sonntag nach Trinitatis komponiert. Am 29. September kam eine davon in der Christuskirche zur Aufführung: die Kantate Nr. 161. Die zahlreichen Zuhörenden erwartete ein besonderer Genuss, gilt doch diese Kantate auch unter Bachexperten als eine seiner herausragenden Werke. Musikalisch auffällig sind besonders die Blockflötenpassagen, die eine hervorgehobene Rolle spielen (Trauer-Thematik!).
Die Kantorei sowie ein kleines Barockensemble unter Leitung von Hyejoung Choi musizierten diese bemerkenswerte Kantate – und es entspricht eigentlich genau der Intention von Bach, der die Stücke in erster Linie für den Gottesdienst und nicht für eine rein konzertante Aufführung gedacht hat.
Nach den Alt- und Sopran-Soli (Arien, Rezitative) kommt der Chor am Schluss der Kantate zum Zug. Im 5. und 6. Teil (Chorus & Choral) singt er von der „süßen Himmelfreude“ und bringt die Sehnsucht nach einem ewigen Leben in Gemeinschaft mit Jesus zum Ausdruck: „Jesu komm und nimm mich fort!“ Im folgenden abschließenden Choral wird das noch einmal thematisiert und wie ein Bekenntnis gesungen, dass unser sterblicher Leib durch Christus auferweckt wird zu einem Leben in himmlischer Freude: „Was schadt' mir dann der Tod“?
Die Chorwerke von J. S. Bach sind für uns als Chor immer ein besonderes Erlebnis; die Kantate Nr. 161 ist da auf jeden Fall ganz vorn mit dabei.
Ernst W. Thomas